Calw. Für insgesamt 219 Schüler hat gestern ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Am Stammheimer Maria von Linden-Gymnasium (MvLG) wurden 138 neue „Fünfer“ willkommen geheißen, am innerstädtischen Hermann Hesse-Gymnasium (HHG) waren es 81. Der Empfang war an beiden Schulen herzlich. Den Neuen sollte schließlich die Angst vor ihrer künftigen Schule genommen werden. „Ihr startet in ein neues Abenteuer. Aber ihr werdet hier viele Freunde finden“, meinte beispielsweise die Schulleiterin des MvLG, Birgit Scholl. Darüber hinaus würde es auch viele Erwachsene geben, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen würden. Die Lehrer natürlich, aber auch der Hausmeister oder die Mitarbeiterinnen im Sekretariat.
Ähnlich äußerte sich Rüdiger Herrscher. „Lachen gehört zum Schulalltag. Und Lernen heißt auch Fehler machen“, sagte der Schulleiter des HHG.
Herrscher wartete mit einer wesentlichen Neuerung auf. In einer Doppelstunde pro Woche werden in den drei fünften Klassen in den Fächern Englisch, Deutsch und Mathematik zwei Lehrer gleichzeitig unterrichten. Die Schüler würden sich in ihren Leistungen immer stärker unterscheiden. Dies hänge nicht nur mit dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung zusammen, so der Schulleiter. Auch steige an den Gymnasien, was zu begrüßen sei, der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund. Sie bedürften oftmals in den Fremdsprachen einer zusätzlichen Förderung.
Es ginge bei dem neuen Angebot, das es eine Stunde pro Woche in den Fächern Mathematik, Englisch und Französisch auch in den achten Klassen gibt, nicht nur um die Schwächeren. Es sollen auch die guten Schüler gefördert werden. Und die Lehrer wollen sich um den „Mittelbau“ kümmern, also die durchschnittlich bis durchschnittlich-guten Pennäler, die bei der Förderung der Schwächeren und Begabten oft zu kurz kommen.
Dass es am knapp 1000 Schüler zählenden Maria von Linden-Gymnasium neben dem reinen Unterricht ein vielfältiges Angebot gibt, darauf gingen verschiedene Schüler ein, die sich, weil sie schon einige Jahre da sind, als „alte Hasen“ vorstellten. Bevor die neuen Fünfer mit ihren fünf Klassenlehrern ihren künftigen Lernort erkundigen konnte, erläuterte Elternbeiratsvorsitzender Lutz Sprenger, wie er die Abkürzung MvLG versteht: Mit viel Liebe gemacht. „Habt Spaß, habt Freude, sagt aber auch, wo euch der Schuh drückt“, empfahl er den Anfängern.
Saskia Esken, Elternbeiratsvorsitzende am HHG, wünschte den neuen Fünftklässlern, dass sie sich an ihrer neuen Schule schnell zurecht finden. Dazu trage sicherlich bei, dass die erste Woche dem Kennenlernen dient.
Von Alfred Verstl und Hans-Jürgen Hölle