Calw. „Marketing ist alles und alles ist Marketing“. Red Bull, Apple… Alles nur eine Frage der Vermarktung? Doch was bedeutet dieses ominöse Wort eigentlich?
Dieser interessanten Fragestellung durften sich jetzt die beiden Wirtschaftskurse am Hermann Hesse-Gymnasium stellen. Sie wurde sehr engagiert und schülerfreundlich von Andreas Lächler, dem Vertriebsleiter der Energie Calw (ENCW), beantwortet. In einer Unterrichtseinheit brachte er den Kursteilnehmern viele Inhalte in kurzer Zeit über absatzfördernde Maßnahmen auch am Beispiel ENCW nahe.
Dabei ging er zuerst auf einen allgemeinen, theoretischen Teil der Vermarktung und anschließend auf den eher praktischen Bereich ein. Interessant war vor allem die historische Entwicklung des Marketing-Prinzips, bei der deutlich wurde, dass sich die Unternehmensorientierung stark verändert hat. Der Verlauf geht von einer das Angebot übersteigenden Nachfrage, über ein die Nachfrage übertreffendes Angebot, bis hin zu einer Produktorientierung, bei der das Hauptaugenmerk auf der Qualität liegt.
Heute, in der Phase der Kundenorientierung, würden bestimmte Bedürfnisse „künstlich“ kreiert werden, so Lächler. Auch werde die Darstellung von Unternehmen nach außen immer wichtiger, da viel mehr auf die Kunden eingegangen werden muss. Speziell bei Firmen wie der ENCW, die keine Produkte sondern Dienstleistungen vermarkten, müssten materielle Ausdrucksformen für die Leistung gefunden werden, die die richtigen Assoziationen im Käufer wecken. Das Personal spiele außerdem eine wichtige Rolle, da gewisse Servicestandards gehalten werden müssen und ein regionaler Bezug besteht.
Die Rückmeldungen der Schüler waren überaus positiv: „sehr lebendig und informativ.“ Sie hätten gerne noch mehr darüber von einem kompetenten Fachmann gehört. Immerhin: der aktuelle Seminarkurs wird noch einmal die Kompetenz von Lächler nutzen können, er wird ihnen demnächst Tipps zur Vermarktung ihrer Produkte geben.
Von Sofie Gawronski