Zeitungsartikel zum Aufenthalt des HHG Calw an der Edwardsville High School im US Bundesstaat Illinois 2. Bis 17.Februar 2018
HHG goes west
Das HHG in Calw konnte im Februar ein ganz besonderes Highlight für die Schule verwirklichen. Am 2. Februar brachen 15 Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen Gudrun Mogler und Evelyn Weiß in den mittleren Westen der USA auf. Dort sollten sie zwei Wochen mit ihren Partnerinnen und Partnern der Edwardsville High School in Edwardsville / Illinois in die Schule gehen und vor allem das Leben an einer amerikanischen Highschool erkunden und wie es in einer amerikanischen Familie zugeht.
Seit dem Jahr 2016 gibt es Bestrebungen des HHG an diesem besonderen Austauschprogramm mit den USA teilzunehmen. Organisatorisch begleitet und gesponsert wird dieses Programm durch den PAD (Pädagogischer Austauschdienst) in Bonn und durch das Goethe – Institut in New York. Ende des Jahres 2016 war es endlich soweit, das HHG bekam die Zusage, an GAPP (German American Partnership Program) teilzunehmen, das schon seit 1982 ein anerkanntes Programm der Bundesregierung darstellt, um Schülerinnen und Schülern transatlantische Beziehungen erfahrbar zu machen .
Nach einem 9-stündigen Flug kamen die HHGler auf dem Flughafen von St. Louis im US Bundesstaat Missouri an, 30 Meilen von Edwardsville entfernt. Ganz spannend war die Fahrt nach Edwardsville, besonders weil der Fluss, der Illinois und Missouri an dieser Stelle trennt, der Mississippi ist. Die Geschichten von Tom Sawyer und seinem schrägen Freund Huckleberry Finn kamen automatisch in den Sinn angesichts dieses gewaltig breiten Flusses mit seinen typischen Sandbänken, an denen Mark Twains Jungen so manches Abenteuer erlebt hatten. In den folgenden zwei Wochen waren die Schülerinnen und Schüler eingebunden in ein breites Angebot von Fächern an der Schule. Vom Drama Club bis zu Astronomie waren bis zu 30 unterschiedlich Angebote vertreten. Sehr freundlich wurden sie aufgenommen in den Klassen, von den Lehrkräften der Schule und ganz besonders von der Schulleitung. Manche konnten sich ausprobieren im Gestalten von eigenen Kreativkunstwerken in Creativity oder im Orchester beim abendlichen Konzert mitspielen. Alle waren sich einig, Schule in den USA ist einfach „obergeil“. Die Deutschstunden wurden versüsst durch unsere Mitbringsel an Schokolade, die in den USA sehr begehrt ist. Wie toll war es doch zu sehen, dass die Schülerinnen und Schüler des amerikanischen Lehrers Levi Antrim, Deutsch lernten und sich mit all den schwierigen Bereichen dieser Sprache abmühten. Wer beachtet schon in Deutschland, dass die Präpositionen trotz, wegen und statt einen Genitivfall nach sich ziehen. Der Dativ ist bei uns schon Fall genug.
Insgesamt waren die Eindrücke, die man da sammeln konnte, gigantisch. Von riesigen Getränke behältern, gallonweise Milch , Cola, Soda oder auch einfach nur Wasser, über Burger , French Fries, Pizza in Übergrößen, riesengroßen SUVs schon auf dem Schülerparkplatz der Schule, gab es einfach kein Cliche, das hier ausgelassen wurde. Wahrhaftig riesig, weit und breit war es in den USA, schon mal gehört, aber jetzt endlich gesehen. Das Wetter war eisig kalt, jeden Tag Minusgrade und dann urplötzlich am Donnerstag vor der Abreise 22 Grad plus. Ganz frühlingshaft und urplötzlich, das ist eben Illinois, so hörte man die Menschen sagen.
Tränenreich war der Abschied, von so vielen großartigen Menschen, die innerhalb kürzester Zeit zu Freunden geworden waren. Schon im Juni gibt es ein Wiedersehen mit den amerikanischen Partnern, die dann für zwei Wochen nach Calw kommen werden, nach Germany, das sich die Schülerinnen und Schüler der Edwardsville Highschool wie eine Puppenstube vorstellen. Wir werden sehen, welche Eindrücke das HHG, Calw und Deutschland hinterlassen kann.
Text: Gudrun Mogler (HHG Calw)
