Schüler haben auf der Nikolausbrücke Gedichte vorgetragen – und setzten dabei der Hesse-Statue eine Strohhut auf. Foto: Ivanovic
Calw – Da wird sich Hermann Hesse gewundert haben. Auf der Nikolausbrücke versammelte sich eine Schar Schüler, mit Hüten und Gedichten bewaffnet, schloss einen Kreis um ihn und rief „Jetzt auch in Calw – magisches Theater, nur für Verrückte“.

Was darauf folgte, war der erste Calwer Poetry Slam, den die Schüler der Klasse 10c und des Literaturkurses der Kursstufe 1 des Hermann Hesse- Gymnasiums veranstalteten. Er war das Ergebnis harter Arbeit: Eine ganze Woche lang trafen sich die Schüler jeden Nachmittag, um mit Lehrerin Gisela Schieß und dem Autor Detlef Berentzen Leben sowie Werk Hesses kennenzulernen und eine eigene Position dazu zu entwickeln.

Inszenierung im Literaturgarten

Die Schüler nahmen eine Beziehung zu Hermann Hesse auf. Sie stellten ihm und sich unter anderem die Fragen „Was verbindet mich mit Hesse?“ oder „Was habe ich ihm zu sagen?“. Daraus formulierten sie Gedichte, die sie nun vorgetragen haben. So wurde Hesse zu einem „Hippie mit Hut“, einem Naturliebhaber, den die Rose piekt und der, der dank seiner Philosophie „Berg und Tal und so manche Qual“ überwunden hat. Seine Lyrik „hat niemanden verschont“.

Schülerin Paulin Weißer freute sich darüber, dass sie durch die Beschäftigung mit der Biografie Hesses, seinem Hintergrund und der damaligen Gesellschaft die Gefühle versteht, die er in seinen Werken zum Ausdruck bringt und sagt, dass die Arbeit der vergangenen Woche ihr Interesse an Hesse geweckt hat. Auf die Frage, ob er sich inzwischen auf Hesses Spuren sieht, antwortet der Schüler Michael Herzberg, dass er im Gegensatz zu Hesse kein Rebell sei, er aber seine Aufforderung, „macht die Augen auf“, befolgen und kritisch sein werde.

Im September ist im Literaturgarten Calw mit zwei Inszenierungen von Hesses Lyrik auch die weitere Auseinandersetzung der Jugendlichen zu sehen. Im Juli werden die Schüler des Hermann Hesse-Gymnasiums Calw während ihrer Studienfahrt nach Berlin vermutlich ihre Kollegen des Hermann Hesse-Gymnasiums Berlin treffen, die ein ähnliches Projekt gemacht haben.

Von Marija Ivanovic, aktualisiert am 10.07.2012 um 11:52

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