Sie sprechen Italienisch, haben meist italienisch klingende Namen, und trotzdem schlägt ihr Herz bei der Fußball EM nicht für Italien. Mit Italien verbinde Sie nur die geographische Nähe ihrer Heimat und die Sprache. Dies betonten wiederholt die 19 Austauschschüler aus der Umgebung von Montagnola (Schweiz), die unlängst am Hermann-Hesse Gymnasium zu Gast waren. Seit zwei Jahren kommen regelmäßig Schülergruppen aus dem Tessin, im Rahmen des Schüleraustausches mit der Scuola Media di Barbengo nach Calw ans HHG. Wie immer waren die Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien in Calw und Umgebung untergebracht.
„Ich freue mich, dass die freundschaftliche Beziehung, die wir seit mehreren Jahren auf der Ebene der Stadtverwaltung mit Collina d’Oro pflegen nun auch auf der untersten Stufe, den einzelnen Bürgern, gelebt wird. Hierbei fällt den Jugendlichen als Botschafter ihrer Stadt und ihres Landes eine zukunftsweisende Rolle zu.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Erlernen der Sprache des Partners, “ so Kulturamtsleiter Hans Martin Dittus bei der feierlichen Begrüßung der Schülergruppe im Haus Schütz. Für die meisten der 14 jährigen Schweizer war es der erste Aufenthalt in Deutschland. Viel zu kurz erschien ihnen die in Calw brachte Zeit, die mit unterschiedlichen Programmpunkten ausgefüllt war. Höhepunkte waren zweifellos die Ausflüge nach Heidelberg und Stuttgart gemeinsam mit den deutschen Freunden. Aber auch in Calw und Umgebung gab es einiges zu besichtigen, wie das Gerberei- und das Hessemuseum, das Kloster Hirsau und das Bergwerk in Neubulach. Darüber hinaus stand die Teilnahme am regulären Unterricht auf dem Stundenplan. „Wir möchten unsere Gasttochter gar nicht mehr hergeben, die beiden Mädchen haben sich so gut verstanden,“ sagte eine Mutter bei der Verabschiedung der Gäste auf dem Bahnsteig in Calw, „und wir hoffen, dass Sie uns bald wieder besuchen kommt.“ Eine Fortsetzung der nun geknüpften Freundschaften durch weitere private Besuche wünschen sich auch die schweizer und Calwer Organisatoren des Austausches.
von Annette Sautter